Guter Honig ist leicht zu erkennen
Es sind Zahlen in Umlauf, nach denen pro Jahr siebenmal mehr Honig verzehrt als hergestellt wird. Wie das möglich ist? Ganz einfach: Honig wird massenhaft gepanscht und mit Zuckersirup verlängert. Nur 20 Prozent des in Deutschland verkauften Honigs stammt auch tatsächlich aus Deutschland, den überwiegenden Teil des Honigs importieren wir. Chinesische ImkerInnen sind bekannt dafür, ihren Honig zu strecken. Teilweise sind solche Methoden im Ausland sogar erlaubt.
Gepanschter Honig ist für NormalverbraucherInnen kaum zu erkennen. Geschmacklich ist er nur schwer vom Original zu unterscheiden. Inhaltsstoffe sind nicht angegeben, weil es sich bei Honig ja um ein Naturprodukt handelt – selbst wenn er das im einen oder anderen Fall nicht mehr ist.
Auch ImkerInnen in Deutschland dürfen fremden Honig im Großhandel ein- und weiterverkaufen. Wenn Sie also Ihren Honig in einer örtlichen Imkerei erwerben, ist das noch lange kein Beweis dafür, dass Sie “echten” Honig bekommen haben. Schwarze Schafe gibt es wohl in jedem Berufsstand. Was also ist unser Rat? Die Antwort ist ganz einfach: Kaufen Sie bei einer Imkerei, der Sie vertrauen. Lassen Sie sich doch mal die Bienen zeigen. Oder fragen Sie ein bisschen nach. Eine gute ImkerIn wird Ihnen mit Stolz erzählen, wie es bei den Bienen gerade so läuft.
Viele ImkerInnen bieten ihren Honig im Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes (DIB) an. Auch diese Gläser sind keine hundertprozentige Garantie dafür, dass die Imkerei sorgfältig arbeitet, aber wer die Etiketten des DIB einsetzt, nimmt an einem Kontrollsystem teil. Panscher laufen Gefahr, entdeckt zu werden. Folgende Voraussetzungen müssen ImkerInnen erfüllen, wenn sie Honig im DIB-Glas abfüllen möchten:
- Mitgliedschaft in einem dem Deutschen Imkerbund über den zuständigen Mitgliedsverband angeschlossenen Imkerverein. Die Mitgliedschaft beinhaltet gleichzeitig eine Versicherung inkl. Produkthaftpflicht.
- Eigene Völker melden. Damit wird sichergestellt, dass der Honig überwiegend aus der eigenen Produktion stammt. Wer keine Bienen besitzt, erhält auch keine Etiketten.
- Teilnahme an einer zertifizierten Honigschulung. Damit wird der Nachweis von Kenntnissen über Produktion, Verarbeitung, Lagerung, Lebensmittelgesetzgebung und Vermarktung dokumentiert. ImkerInnen erhalten nach bestandener Honigschulung ein Zertifikat.
- Anerkennung der DIB-Regeln. Bei jeder Bestellung von Gewährverschlüssen (Etiketten) muss der Besteller die Bestimmungen zu den Warenzeichen mit seiner persönlichen Unterschrift anerkennen und haftet damit für das Produkt.
Fazit: Wer Honig bei der örtlichen (Hobby-)Imkerei erwirbt, bekommt mit großer Wahrscheinlichkeit ein Produkt, was tatsächlich Bienen hergestellt haben. In was für einem Glas oder Eimerchen eine ImkerIn abfüllt, sagt dabei noch nichts über die Qualität des Honigs aus. Kaufen Sie Honig nur, wenn sie ein gutes Bauchgefühl haben – denn genau da soll er ja hin, der leckere Honig.