Honig ist ein Naturprodukt

Honig ist ein Naturprodukt

Honig unterliegt den strengen Bestimmungen der Honigverordnung (HonigV), die das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft erlassen hat.
Diese HonigV regelt zum Beispiel die Anforderungen an die Beschaffenheit von Honig, die Kennzeichnung, die Honigarten, sowie die allgemeinen und spezifischen Anforderungen, die Honig erfüllen muss.

Was enthält Honig?

Rohstoffe für den Honig sind:

  • Nektar von blühenden Pflanzen (daraus entstehen die verschiedensten Blütenhonige), 
  • Honigtau von Laub- und Nadelbäumen (daraus entstehen die Honigtauhonige wie Tannenhonig, Fichtenhonig oder Waldhonig allgemein).
    Honigtau ist Pflanzensaft von Laubbäumen und Röhrensaft von Nadelbäumen. Honigtau wird verursacht durch bestimmte Honigtau erzeugende Pflanzensauger, die nur die Eiweißteile benötigen und den Zuckeranteil wieder ausscheiden. Mit beteiligt ist die Kleine Rote Waldameise als Beschützerin und Melkerin der Pflanzensauger.

Quelle: DIB / KIV Ingelheim-Bingen e.V.

Wie entsteht Honig?

  • Die Biene sammelt Nektar beziehungsweise Honigtau in ihrer Honigblase. Der Inhalt der Honigblase berührt nicht den Verdauungstrakt der Biene.
  • Weitergabe des Sammelgutes (das ist noch kein Honig)  im Stock von Stockbiene zu Stockbiene, die jeweils über Drüsen (Futtersaft-, Kopfspeichel- und Brustspeicheldrüsen) Fermente zufügen.
  • Bienen verwandeln Rohrzucker in Frucht- und Traubenzucker (Invertzucker).
  • Weitere Inhaltsstoffe sind Säuren, antibakterielle Stoffe, Vitamine in Spuren, Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Mangan.
  • Die Bienen ventilieren und dicken somit den Honigsaft (50% bis 55% Wassergehalt) ein, bis Honig entsteht.
  • guter Honig enthält 16% bis 18% Wasser (er darf bis 20% enthalten).

Honiggewinnung durch den Imker

  • Honig muss reif sein, er darf beim Stoßen nicht mehr aus den Zellen spritzen.
  • Gedeckelter Honig ist in der Regel immer reif.
  • Möglichst die Reife des Honigs mit einem Refraktometer prüfen.
  • Honigwaben nur aus dem Honigraum entnehmen.
  • Honigraum mit leeren Waben auffüllen.
  • Honigschleuderraum warm halten.
  • Honigwaben mit Entdeckelungsgabel oder andere Geräte (z.B. Entdeckelungsmesser) entdeckeln.
  • Waben schleudern in der Honigschleuder (es gibt verschiedene Arten von Honigschleudern).
  • Honig aus der Schleuder durch Doppelsieb in eine Abfüllkanne laufen lassen.
  • Siebe kalt reinigen.

Honigbehandlung durch den Imker

  • Honig nach dem Schleudern klären lassen (Wachsteilchen, Luftbläschen sammeln sich oben) und abschäumen.
  • Mit beginnender “Marmorierung” einige Tage wiederholt rühren, damit der Honig  feinsteif und streichfähig bleibt (Rührstab, Bohrmaschine).
  • Abfüllen in Vermarktungsgefäße (Gläser, Verkaufseimerchen u.ä.) oder Lagergefäße (Eimer, Hobbock, Kannen).
  • Honig, kühl und dunkel lagern, in einem trockenen, geruchfreien Raum (Honig nimmt Feuchtigkeit und Fremdgerüche an).
  • Geeignete Lagerbehälter sind Kunststoffeimer, Weißblecheimer, emaillierte Gefäße – aber keine Schwarzblech- und keine verzinkten Geschirre.
  • Wenn nötig, Honig (kleinere Mengen) nur im Wasserbad erwärmen, größere Mengen z.B. in einem Wärmeschrank; nicht über 40 Grad Celsius.

Autor: Elmar Weidinger